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Spiegel der Begegnung
Projekte im Entstehen


Frauenduo in Jena: Kunst und Krieg

Verein „habileté“ bringt zwei Malerinnen in Ausstellung zum Thema 1806 zusammen


Jena. Im Kalender der Veranstaltungen des Gedenkjahres zur Schlacht bei Jena und Auerstedt von 1806 sticht dieses Projekt als ungewöhnlich hervor: Eine Kunstausstellung, die zwei Malerinnen in Jena zusammenbringen wird – eine Französin, die in Deutschland lebt und arbeitet, sowie eine Deutsche, die in Frankreich wohnt und wirkt. Auf den Weg gebracht wird das Projekt mit dem Titel „Spiegel der Begegnung“ von dem noch jungen Jenaer Verein „habileté“ (Tel. 0179/5399105). Er hat in den vergangenen Monaten viele Recherchen angestellt, mit Künstlern gesprochen und dabei genau jene beiden Frauen gefunden, die er gesucht hat. Zum einen Martine Metzing-Peyre (Jahrgang 1935), eine Französin, die seit 1966 in Bonn lebt, und zum anderen Yuta Strega (geb. 1946), die seit 1971 in Najac unweit der französischen Stadt Toulouse ihre gewählte Heimat besitzt. Die beiden Künstlerinnen haben allein schon durch die Wahl ihres Lebens- und Wirkungsorts eine Geschichte, die so recht zum Deutsch-Französischen Jahr passe, meint Katy Kasten-Wutzler, Vorsitzende des „habileté“-Vereins im OTZ-Gespräch. Das Projekt will nun die beiden Künstlerinnen in einer Ausstellung mit Werken zum Thema 1806 vereinen. Vom 7. September bis 29. Oktober sollen sie gemeinsam in der Galerie des Hotels Steigenberger Esplanade eine Ausstellung unterm Motto „Spiegel der Begegnung“ bestreiten. Denn beide Malerinnen sollen sich nicht nur mit ihrer Kunst in Jena begegnen, sondern sich auch persönlich kennenlernen und aus ihrer jeweils eigenen deutsch-französischen Sicht und Lebenserfahrung interessante, neue und vielleicht auch überraschende Kunstprojekte entstehen lassen. Kunst, die vor allem das zentrale Thema des Gedenkjahres an die Schlacht von 1806 aufgreift, also den Krieg behandelt. Und genau das ist es auch, was die beiden Frauen in ihrem Leben bisher gemeinsam haben – ihre künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Krieg. Inspiriert wurden sie dazu durch Aufenthalte in Algerien (Martine Metzing-Peyre) und in Palästina (Yuta Strega). Beide Frauen kannten sich überhaupt nicht, bis der Jenaer „habileté“-Verein sie entdeckte. Mittlerweile gibt es erste Telefonate und offenbar auch regen Gedankenaustausch, wie Katy Kasten-Wutzler berichtet. Die Künstlerinnen würden sich bereits gut verstehen, so dass man optimistisch sei, im Herbst wirklich eine beeindruckende Ausstellung in Jena zu ermöglichen. Dazu beitragen soll auch ein Film, den der Jenaer Filmemacher Uwe Germar dreht. Dieses Filmportrait über die beiden Künstlerinnen hat mit Dreharbeiten bei Martine Metzing-Peyre begonnen. In wenigen Tagen werden die Arbeiten in Frankreich fortgesetzt, wenn Uwe Germar und Katy Kasten-Wutzler nach Frankreich zu Yuta Strega reisen. Der in einer Länge von 20 bis 25 Minuten geplante Film soll vor und während der Ausstellung oft gezeigt werden, wie die beruflich als Kulturmanagerin tätige Kasten-Wutzler ankündigt. Bei dem 1806-Projekt wird der Verein von der Stadt Jena und dem Hotel Esplanade unterstützt. Für nächstes Jahr ist ein weiteres Projekt geplant. Dann soll es um die Verbindung von Kunst und Wissenschaft gehen.

Von OTZ-Redakteur Michael Groß